FES / Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation
ENS de Lyon
Frankreich
Über das Team
Gegenüber anderen Forschern hat Vance Bergeron, Leiter des Teams ENS de Lyon, einen Vorteil: er ist sein eigenes Versuchskaninchen, denn auch er bewegt sich im Rollstuhl. Das FES-Bike seines Teams hat er zu Beginn für sich selbst entwickelt und damit am CYBATHLON 2016 teilgenommen. «Ich mag die dynamische Art unseres Teams. Jedes Mitglied ist sehr gut in seinem Fachgebiet, wir sind zwar kompetitiv arbeiten aber gleichzeitig solidarisch zusammen», beschreibt Vance. Gestartet hat er das Projekt zusammen mit dem technischen Leiter Amine Metani. Dieser erinnert sich «Wir gründeten eine Organisation für Rehabilitation neben unserem Büro. Es ist eine Art Sportraum für Behinderte. In der Mittagspause gehe ich oft zu ihnen und tausche mich über meine neuen Ideen und Ansätze aus. So erhalten wir schnell wichtiges Feedback und können schon früh erkennen, welche Ansätze sinnvoll sind und Potential haben. Dieser Prozess ist für mich sehr wichtig, denn oft können wir Menschen ohne Behinderung uns nur schwer in ihre Position versetzten oder übersehen das Wesentliche.»
ENS de Lyon
Über die Pilotin, den Piloten
“Wie vermutlich für jeden ist die Situation auch für mich nicht immer einfach. Aber ohne mein Handicap hätte ich viele Dinge nie erlebt – vermutlich hätte ich die Welt der Behinderten nie kennengelernt und viele Leute, die mir sehr wichtig und enge Freunde sind, nie getroffen», erzählt Farid Oudjoudi. «Ich hätte auch nicht an einem internationalen Event, wie dem CYBATHLON mitmachen können. 2016 war ich bereits dabei und unterstützte Vance, der damals selber Pilot war. Es war eine aussergewöhnliche Erfahrung – die Piloten und Teams aus der ganzen Welt zu sehen, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Die Verminderung von Behinderungen durch technologische und medizinische Forschung.» Seit 2009 leidet er als Folge eines Sprungunfalles am Strand an einer unvollständigen Tetraplegie. «Vor allem auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle fühlte ich mich diskriminiert. Obschon ich als Informatiker völlig eigenständig arbeiten kann, wurde ich an vielen Orten nicht eingestellt. Deshalb habe ich nun meine eigene IT- und Business Service Firma gegründet.»