EXO / Exoskelett-Rennen
TWIICE
Schweiz
Über das Team
TWIICE ist ein Exoskelett für die unteren Extremitäten, das von der EPFL-Forschungsgruppe REHAssist entwickelt wurde, um Menschen mit einer vollständigen und inkompletten Rückenmarkverletzung zu ermöglichen, wieder aufzustehen und gehen zu können. Das Projekt "TWIICE" startete 2015, seit Beginn zählt das Projekt auf die starke Motivation der Pilotin Silke Pan.
"Der Vorteil des Exoskeletts "TWIICE" liegt in seiner Modularität und der Fähigkeit, das Design einfach an verschiedene Beeinträchtigungen und Pathologien der unteren Extremitäten anzupassen", sagt Dr. Mohamed Bouri, Leiter der EPFL-Forschungsgruppe REHAssist. Das Exoskelett ermöglicht es seinen Benutzern, Unabhängigkeit und Mobilität zu erlangen. Darüber hinaus zielt es darauf ab, das soziale Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, indem es ihnen hilft, sich wieder mit ihrer Gesellschaft zu verbinden.
"Teams treten nicht gegeneinander an, aber alle zusammen gegen die Behinderung", versichert der Cybathlon-Teamleiter Dr. Tristan Vouga.
Beim CYBATHLON 2016 zog TWIICE bereits mit ihrer Pilotin Silke Pan ins Finale ein und belegten den 4. Platz. Seit 2017 nimmt TWIICE an der Cybathlon Experience teil. Gemeinsam haben die Athletin Silke Pan und ihr Team den Wettbewerb nun drei Jahre in Folge gewonnen. Diese Erfahrung hat das Team gestärkt und inspiriert sie immer wieder, ihr Exoskelett zu verbessern.
TWIICE
Über die Pilotin, den Piloten
«The show must go on!» Dieses Motto begleitet Silke Pan seit ihrer Kindheit. Turnen, Akrobatik und Tanz waren ihre Welt, als Jugendliche war sie in den Nationalmannschaften der Wasser- und der Trampolinspringerinnen. Ihre wahre Liebe aber war die Zirkusartistik. Nach Abschluss der Staatlichen Ballett- und Artistenschule Berlin verzauberte sie das Publikum mit ihren Handstand- und Trapezdarbietungen. Bei ihrem Traumjob lernte sie ihren Traummann kennen, beide waren Akrobaten beim Zirkus Nock. Doch auf das gemeinsame Glück folgte der Schicksalsschlag. Beim Training stürzten sie vom Trapez, Silke brach sich zwei Brustwirbel und war querschnittgelähmt. Noch im Paraplegikerzentrum Nottwil verkündete sie: «In 15 Jahren im Showbusiness habe ich gelernt, mein Lächeln zu behalten, auch wenn es innerlich schmerzt. The show must go on, das gilt mehr als je zuvor.»
Silke und ihr Mann bildeten sich zu Ballonkünstlern weiter, daneben wurde sie eine Weltklasse-Handbikerin. 2015 wurde sie in Nottwil Vize-Weltmeisterin – dort, wo sie acht Jahre davor um ihre Leben gekämpft hatte. 2016 nahm Silke mit einem Team der ETH Lausanne am CYBATHLON teil, mit einem Exoskelett machte sie ihre ersten Schritte seit dem Unfall. «Ich will mich weiterentwickeln und helfen, die Innovation voranzutreiben», begründet sie ihr Engagement. Das auf sie angepasste Exoskelett ist noch nicht alltagstauglich, aber Silke hat einen Traum und gibt alles, damit er eines Tages wahr wird: «Ich will dank des Exoskeletts wieder tanzen können.»