Das war die CYBATHLON 2020 Global Edition

14. November 2020

Die CYBATHLON 2020 Global Edition ist heute zu Ende gegangen. 51 Teams aus 20 Ländern traten gegeneinander an, wobei die Pilotinnen und Piloten mithilfe von modernsten Assistenzsystemen Alltagsaufgaben lösten. Die Teams kämpften aufgrund der Covid-19-Pandemie erstmals räumlich und zeitlich getrennt um den Sieg. Die grösste Aufmerksamkeit gehörte neben den Siegerteams dem technologischen Fortschritt, der auch die gesellschaftliche Inklusion fördert.

Highlights der CYBATHLON 2020 Global Edition

Vier Jahre nach der Weltpremiere geht heute die zweite Ausgabe des CYBATHLON zu Ende. Die letzten 48 Stunden waren nicht nur für die Pilotinnen und Piloten, sondern auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer rund um den Globus sowie für alle Verantwortlichen des CYBATHLON ein emotionaler Showdown. 51 Teams aus 20 Ländern haben diese Woche nach jahrelanger Vorbereitung ihre Assistenztechnologien und ihren Kampfgeist auf die Probe gestellt. Die Pilotinnen und Piloten haben die Wettkämpfe aufgrund der Covid-19-Pandemie im eigens konzipierten «Lockdown-Modus» in ihrem jeweiligen Heimatland bestritten. Sie hatten in einem Zeitfenster von drei Stunden drei Versuche zur Verfügung, um ihren Parcours zu absolvieren, gezählt wurde der beste Versuch. Bis die Rennen gestern und heute per Livestream ausgestrahlt wurden, blieben die Ergebnisse und die Gewinnerinnen und Gewinner geheim – auch für die Teams selbst.

Mensch und Technologie traten beim CYBATHLON in sechs Disziplinen an: Entweder bei einem virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI), einem Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES), einem Parcours mit Armprothesen (ARM), Beinprothesen (LEG), robotischen Exoskeletten (EXO) oder motorisierten Rollstühlen (WHL). Zwischen fünf und dreizehn Teams kämpften jeweils in einer Disziplin um den Sieg. Die Schweiz schickte insgesamt zehn Teams ins Rennen, fünf davon stehen in Verbindung mit der ETH Zürich. Teams aus demselben Land traten jeweils zeitversetzt in Hubs an. In der Schweiz wurden zwei Hubs genutzt: einer in Zürich an der ETH auf dem Campus Hönggerberg und einer an der EPFL. Vor Ort waren offizielle CYBATHLON-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter für die Einhaltung der Regeln und die Wertung der Versuche zuständig. Rolf Schoch, einer der Exoskelett-Piloten im Team VariLeg enhanced 2, konnte eine persönliche Bestleistung aufstellen. Er zeigt sich zufrieden: «Diese Art der Durchführung war angesichts der Situation optimal. Obwohl ich die Stimmung mit einem Live-Publikum etwas vermisste, war ich so tendenziell konzentrierter.»

Hindernisse überwinden – auch als Gesellschaft

Auch Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, hat die Wettkämpfe verfolgt: «Universitäten haben eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Technologie soll Menschen dienen und nicht umgekehrt. Der CYBATHLON ist ein besonders eindrückliches Beispiel, das Menschen und Technik verbindet.» Die Zuschauerinnen und Zuschauer durften beim CYBATHLON viele emotionale Siegesmomente erleben. Für Roland Sigrist, Leiter des CYBATHLON, ist etwas besonders wichtig: «Die Teams kämpfen am CYBATHLON nicht nur für den Sieg, sondern auch für Fortschritte bei den Assistenztechnologien für Menschen mit Behinderungen.» Der CYBATHLON wurde von der ETH Zürich initiiert, um den Menschen bereits bei der Entwicklung solcher Assistenztechnologien in den Mittelpunkt zu stellen. Er bringt Menschen mit Behinderung, Technologieentwickler und die Öffentlichkeit zusammen. So generiert er nicht nur Aufmerksamkeit, sondern fördert auch global Synergien, um den Stand der Technologie voranzubringen und die Inklusion zu stärken.

Rund 70 Personen waren an der Planung und Umsetzung des CYBATHLON beteiligt. Die ungewisse Pandemiesituation war dabei herausfordernd, die Organisation musste flexibel bleiben. «Wir sind stolz, dass wir innert kurzer Frist einen geeigneten Modus gefunden haben, um den CYBATHLON für alle Beteiligten sicher durchzuführen und ihnen zu ermöglichen, ihr Können zu zeigen. Für ihren grossen Einsatz und ihre Flexibilität möchte ich den Verantwortlichen in allen teilnehmenden Ländern meinen Dank aussprechen», meint Roland Sigrist und blickt in die Zukunft: «Die ETH Zürich hat sich entschieden, den nächsten CYBATHLON wieder in der Schweiz durchzuführen. Das Organisationskomitee wird die Erfahrungen der CYBATHLON 2020 Global Edition analysieren und die Innovationen und Ideen dieses Formates auch in den kommenden Jahren, insbesondere im Hinblick auf 2024, berücksichtigen.» Der CYBATHLON 2024 werde schliesslich der Zeit und den neuen Umständen gerecht werden, sagt Sigrist.

 

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