ARM / Armprothesen-Rennen
Maker Hand
Kroatien
Über das Team
Eines Morgens lag der Industriedesign-Student Andrej Đukić im Bett und konnte vor Schmerz nicht aufstehen. Eine posttraumatische Arthritis im rechten Knöchel und dem rechten Handgelenk lähmte den Kroaten, der in jener Zeit ein Projekt für seine Master-Arbeit suchte. «Ich überlegte mir, eine Beinprothese herzustellen, doch mir wurde klar, dass ich das nicht schaffen würde, wenn ich nicht beide Arme benutzen konnte. Dies motivierte mich, eine extrem erschwingliche, 3D-druckbare Armprothese zu bauen, deren Hauptzweck eine möglichst umfangreiche Funktionalität sein sollte.» Andrej gab ihr den Namen Maker Hand. Der CYBATHLON 2016 inspirierte ihn, ihr die Funktionen zu geben, die es für den Wettbewerb braucht.
Andrejs Ansatz ist speziell, weil er nicht versucht, die menschliche Hand nachzubilden. «Ich glaube, dass die aktuelle Technologie dazu nicht in der Lage ist. Stattdessen versuche ich, Nutzern mit einer vereinfachten prothetischen Hand, einem Prehensor, eine möglichst grosse Funktionalität zu bieten», legt Andrej seinen Ansatz dar. Ihm geht es aber auch darum, den Zugang zu Technologie zu demokratisieren. «Ich will Menschen, denen Gliedmassen fehlen, eine funktionierende Lösung zu bieten, ohne sie finanziell zu belasten. Ich nutzte günstiges Material und setzte in der Produktion auf 3D-Druck. Es ist ein Open-Source-Projekt, so hat jeder Zugriff und kann die Prothese theoretisch selber für sehr wenig Geld bauen.» führt Andrej aus.
Maker Hand
Über die Pilotin, den Piloten
«Ehrlich gesagt, machte es mich glücklich, eingeladen zu werden, Teil von Maker Hand zu werden. Ich mag den Wettkampf und möchte Andrej helfen sein Projekt zu präsentieren. Ich will immer der Erste sein, so bin ich einfach», meint Krunoslav Mihic. Der Kroate hatte vor fünf Jahren einen Unfall, bei dem er seine rechte Hand verlor. Seit dem Sommer 2020 nutzt er die Prothese auch privat, mit der er am CYBATHLON teilnehmen wird. Zuhause trainiert er täglich für den Wettbewerb. «Nach dem Unfall war es am Anfang schwierig, mit den schrägen Blicken der Leute umzugehen, einige sahen mich an, als wäre ich eine Art Alien», sagt der Vater von zwei Kindern. Doch für ihn überwiegen die Vorteile der eher technisch aussehenden Prothese: «Ich bin sehr zufrieden damit. Sie ist leicht, hat einen guten Grip und erlaubt mir, die verbliebene Bewegungsfreiheit meines Unterarms zu nutzen.»